Montag, 27. April 2009

Das muss einfach auch noch festgehalten werden.

(auf Wunsch alles mal in Verdana)
Was tut man, wenn Kollege Alpha ein GA hat? Nicht viel, doofe Frage. Aber was tut man, wenn er einem anbietet das jährliche Mitfahr-Tages-GA mit ihm mitfahrend, rauszuholen? Klar; man geht exzessiv Zugfahren!
So hat das ungefähr angefangen. Am morgen um zehn Uhr Lochloch, trifft man sich am Bahnhof in L’burg und wartet auf den Zug. (Also Alpha und ich). Wohin will man denn? Genau, nach Genf, der Chef-Stadt der Schweiz, das ultimative Business-Zenter, inkl. CERN und all meinen sonstigen Lieblingsfirmen, die unser kleines Binnenland zu bieten hat. Wie fröhlich. Also fährt man etwa 3h (okay, für genaue Zeiten bitte Alpha-himself konsultieren) über Zürich-Bern-Lausanne, um schlussendlich in Genève das Mittagsmahl sich einzuverleiben (also sprich: zu essen). Lustige, alte Frauen sprechen Akira auf dem Fussgängerstreifen mit schnellem und relativ unverständlichem Französisch an. Erste Konfliktsituation. Schade dass wir kein Flipchart bei hatten, sonst hätten wir die Problemfaktoren systematisch eliminieren können und somit der chère Dame eine passable résponse geben können, so blieb es aber bei einem relativ kläglichen, jedoch dafür überaus geschickt improvisierten „Zut alors, c’est ça“, da ich ihren ein wenig kritischen Unterton heraushörte. (Und jah, ganz verschweigen kann ichs ja auch nicht, einen Grossteil habe ich eh verstanden, es ging mit mehr um den Konfliktsituationsmonstersatz … :)) Auf eine richtige Problemsszene stiess ich erst beim Sandwichkauf. Wie man sie kennt, die netten Verkäufer und Innen, sie haben einen „Bonjour, nous avons des sandwich avec salade et frommage etc etc blabla, qu’est-ce que vous aimerez?“, mit ganz viel Gehäufe in den Nebensätzen, drauf, den sie einem in einem Ultra-High-Speed runterrattern können, dass einem die Ohren flattern. Souverän habe ich dann einfach auf mein Wunsch-Eingeklemmtes manuell aufmerksam gemacht, dann aber noch mit einem J’aimerais … geholfen, und alles war im Lot, die Frau erkannte, dass ich kein „Westler“ (haha, wie in Brussigs Sonnenallee ;)) war.
Danach schlenderten wir wieder zurück zum Bahnhof und montrons so légèrement den Zug, wie es einem GA-Besitzer gebührt: Ganz nach der Mentalität „kommt er, dann gehen wir, sonst nehmen wir einen andern“. Für mich eine ganz nouvelle expérience.
So, fertig mit all den Franz-Einschüben (Rune wird sich wieder wundern), wir verlassen den Westen und fahren Richtung Visp/Brig. Vorher noch ein Halt in Montreux, wo es erstens mal das ominöse Jazz-Festival gibt, und zweitens einen coolen Bahnhof. Gut, aber weiter irgendwie … gar nichts? Alles war leer, kaum ein WC hat Alpha gefunden, der unterzwischen (gibt’s das Wort wirklich? Unter-zwischen? Mal ehrlich, unter und zwischen zur gleichen Zeit sein? Ein Wurmloch!! Hilfe, das Raumzeitkontinuum ist aus den Fugen, Pi=3, aaaah!!) mal für kleine/grosse Jungs musste.
Ja, gleich weiter resp zurück nach Bern, und von dort aus dann nach Luzern, wo wir den schönsten Bahnhof sahen und im Bretzel-König AbendBROT gegessen haben. (Ahja, ich habe mir da übrigens fest vorgenommen mal ein ernsthaftes Wörtchen mit dem „Bretzelkönig-himself“ zu reden; ich werde nämlich eine Konkurrenz-Firma gründen, die dann gleichwohl „Bretzel-Guru“ heissen wird. Ich werde dann das land perforieren (siehe Brussig) und überall meine Filialen errichten und ein Monopol was die kommerzielle Ausnutzung von eleganten Bretzeln & Co, KG).
Wo liegt der Clue, mag man sich fragen? Gute Frage, aber ich habe sogar drei Clues, die sich untereinander (resp nur der 3.) eigentlich wieder auflösen, was einen wunderbaren Zirkelschluss gibt. Einerseits ergibt sich das erst beim wieder zu Hause ankommen: Ich bin morgens um 14 vor 10, also 09.46 Ante Meridiem mit dem Zug abgefahren und exakt 09.46 Post Meridiem wieder im Heimatdorf angekommen. Wie wunderbar! In 12h kann man kaum mehr erreichen als wir, wenn man bedenkt, dass der Ausgangs- und Zielort identisch waren. Wir sind ungefähr 8,5h Zug gefahren, EXAKT 512 Minuten … wenn diese wundervolle Binärzahl einem Infcömler nicht geführt, weiss ich auch nicht … Andererseits möchte ich ein philogynes* (Erklärung unten) Wort einlegen: Wenn es heisst, dass zwei Frauen 8,5h miteinander im Zug waren und miteinander gelabert haben (ja, was sonst?), und das zwar exzessiv (2), dann heissts wieder: „Ja die Weiber schnorren wieder immer -.-“ … als mehr oder weniger überzeugter Soroptimist (gut, „überzeugter Soroptimist“ tönt vielleicht ein wenig hart. Aber ich denke, dass man einfach genügend Skepsis beiden Geschlechtern entgegenbringen sollte; aber auch hier gibt’s solche, die übertreiben (wie halt überall)) muss ich sagen, dass wir heute das absolute Gegenteil bewiesen haben: Männer können sich auch die Münder tot faseln, und zwar auch mit Rhabarber. So einfach ist das.
Yah, da bleibt noch als dritter Grund zu sagen … ~ wenn Du den letzten Blog gelesen, dann weißt Du, wie sinnlos die Ferien generell sind, also kann ich die ganze Fahrt auch als absoluten Oberschwachsinn zweier hirnverbrannten Riesenzäpfchen titulieren, sinnlos im Scheissdreck rumfahren, sorry, es ist unglaublich ;-D

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*Philogynie. Ich zeig Dir jetzt, dass in jedem ein kleiner Etymologe steckt; auch wenn das Wort völlig fremd tönt: Dem ist nicht so! Dieser Terminus ist ein Kompositum aus Philo und Gynie. Gyne kennst du von Gynoid oder zumindest Gynäkologe. Was wird es also heissen? Irgendwas mit Frau, ja! (Gynoid ist ein weiblicher Android, also einen einer Frau nachempfundener humanoider (menschenähnlicher) resp sehr humanoider Roboter.) Gyne kommt vom griechischen gyne, was einfach Frau heisst, wie einfach :-)
neXt: Philo … das ist schon schwerer. Beispiele: Ein Paradebeispiel wäre Philosophie, nur weiss leider niemand, was das überhaupt bedeutet … aber was ein Pädophiler ist, weißt du! Einer, der die Pädos, also die Kinder „mag“ *rolleyes*.
Jetzt kommt der Sherlock-Part: Das ominöse und ach gar so fremde Wort Philogynie „Frauenfreundlichkeit“.
Also Anmerkung: Gynophilie (also umgekehrt) existiert auch, meint einfach das sexuelle Interesse (vom eigenen Geschlecht unabhängig), sprich: Die meisten Männer sind gynophil, homosexuelle Frauen sind es aber auch, nicht verwechseln ;)

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Ich wünsch Dir einen schönen Start in die nächsten wohl mühsamen Starttage unserer wunderbaren pädagogischer Institution! :-)

Freitag, 17. April 2009

Eine unbequeme Wahrheit Meinung


So ist das. Es ist unglaublich. Ja, gar eine absolute Katastrophe, wie ich gerne zu sagen pflege. Es sind verdammtnochmals Ferien und sie kommen mir schon nach dem 4 Tage zum Hals und den Ohren raus. Ist denn das die Möglichkeit? Sind diese wunderbaren Wochen der absoluten Freiheit von jeglicher (ok, „fast“ jeglicher) Arbeit und Mühe nur ein Konstrukt des Bösen, das sich wahrscheinlich zur finalen Resolution noch auf eine Fusion mit dem ominösen Baron der Langeweile und des Überdrusses (yeah, genau den mein ich!) eingelassen hat, um die ärmsten aller armen Sklaven der … ähm … um uns zu … ähm … langeweilen … ?

Nein, ganz so schlimm ist es nicht … aber immerhin. Ich schildere mal meine Lage: Wochenende als Absolution der Schule ist gerade noch in Ordnung. Ich mein, an das habe ich mich/hat man sich ja gewöhnt (respektive … gewöhnen müssen … (haha, „nei Scherz“, so schlemm esches ned *rolleyes*)) Dann kommt Montag. Ostermontag um exakt zu sein. Supa, da sind noch alle anwesend, so weit so gut. Aber dann … Dienstag (heute): Dead Trousers. (Veranschaulichung wie deutsche Sprichwörter auf Englisch total behämmert tönen …) Die einen haben Praktika, die anderen sind in Lagern, von drei Vierteln der Klasse hör ich gar nichts und mein seener Kollegium macht gerade Einläufe oder tötet Bäume. Darn, mein gesamtes soziales Umfeld ist also betroffen, inklusive meiner Eltern. Akira alleine zu Hause. Als Infcömler … oder besser Infocömler (das ist jetzt schon in die Geschichte eingegangen …) fällt es mir schwer, nicht einfach eine kontinuierliche Dauer-PC-Sitzung zu machen … Ich verrate euch mal, was ich heute gemacht habe: Einen Eistee! Meine Substanz lag so was von brach, dass ich einen dämlichen Pulvereistee in kaltem Wasser löste und ihn dann trank … wie weit können Menschen gehen? Es ist unfassbar.

Aber genug des Chlönens. Ich will auch konstruktive Verbesserungsvorschläge in dieser einseitigen Welt der Feriengeniesser einbringen. Erstmal muss ich gestehen, dass ich ein radikaler, fundamentalistischer und freidenkender Langschläfer bin. Einmal bis um 10, einmal bis um 11, einmal bis um 12. Was gibt es schöneres, als einfach nichts zu tun? Genau, beim Nichtstun auch noch zu schlafen. Also bring ich das in meinen weltbewegenden (oder besser „weltverändernden“) Ferienerneuerungsplan ein und bestimme ab sofort: Anstatt 2 Wochen Frühlingsferien, 4 Wochen nur nachmittags Schule! … ich hör euch schon ächzen. Nachmittags? Ist man noch ganz beim Tost? Ja, „I am (-Shampoo)“, „yes, we can“. Ich denke, dass man schon etwa zweimal im Jahr eine längere Ganztagsferienperiode machen kann, für die, die sie auch wirklich benützen. Wenn man in die Ferien geht, also schwimmen, shoppen oder einfach der Sonne nach, dann ist das in Ordnung. Wenn man arbeiten geht, um sich das Studium zu verdienen, dann ist das in Ordnung. (Wobei ich da schon anmerken muss: Das könnte man auch in den freien Morgen der speziellen Ferien machen). Wenn man einfach etwas unternehmen tut, dann ist das in Ordnung. Aber wenn man nur vor dem PC sitzen tut, und nichts anderes als David Copperfield beim Sich Zersägen zuschaut (was ich heute auch gemacht habe … ist recht faszinierend ;)) oder andere Spässe wie diesen machen muss, dann ist das nicht in Ordnung. Ferien sind ja schliesslich zur Erholung da und nicht zum faden „herumhängen-bis-man-schwarz-wird“ … oder besser: sich noch besaufen, damit man blau wird. (den konnt’ ich mir jetzt net verkneifen, sorry)

Alles Mist. Natürlich ist es nicht so extrem. Natürlich habe ich auch gerne Ferien und machen manchmal gerne einen ganzen lieben langen Tag einfach nichts … Ich möchte aber euch, die ihr als kleine Schar meinen Blog regelmässig(er als andere) lest, eines ans Herz legen: Wenn Du auch nur „nichts“ machst, dann ändere das und unternimm etwas. (Outtake: Ich zum Beispiel habe heute nicht nur David Copperfield geschaut, sondern auch „Criss Angel“, der hat auch coole Tricks drauf (siehe Youtube (à propos Youtube: War jemand am 1. April da on? Das war ganz witzig: Alle Videos waren gespiegelt und auf dem Kopf … hab mir fast den Kopf ausgekugelt (auch wenn der Kopf eigentlich kein Kugelgelenk ist, kann man das durchaus machen (Grüsse an Salvad(or)))))) Ich zum Beispiel lasse diese Niederlage gegen den werten Baron der Langeweile nicht so auf mir sitzen und werde mir ein so tolles Programm organisieren, dass es den lieben Monsieur gleich in die Stratosphäre (das ist die zweite Schicht der Erdatmosphäre, wir sind in der Troposphäre, also ganz unten) pusten wird. Ja genau!

… und wenn irgendwer von euch Lesern zu Hause ist und mir helfen will, dann kontaktiere er mich und möge was mit mir unternehmen ;) (sofern man in meinem bescheidenen A-Wellen-Raum einen Ort ausmachen kann, an dem man sich treffen kann)

Nachtrag: OK, es wurde vergessen, den Blog schon am Dienstag hochzuladen. Mein ehrenwerter eidgenössisch diplomierter Gango und Bimbo hat es leider vergessen, ich werde ihn tadeln.

Ich hab am Mittwoch, und Donnsterag schon viel erlebt, (hab Alpha besucht, hab Dan Brown besucht, hatten BandProbe) und somit schon eine erste Salve der Vergeltung, ja eine Kanonade der Retourkutschen an den ollen Monsieur d’ennui vorgebracht. Danke an euch beide, und I look forward to weitere tolle Unternehmungen.

Adémersi!


wirkliches P.S:Der Titel ist eine Anspielung auf Al Gores unbequeme Wahrheit.