Montag, 23. Februar 2009

Heute aus dem Etymologie-Studio

Hippopoto-monstro-sesqui-p(p)ed-alio-phobie

Letztens tauchte die Frage nach der bedeutung dieses Schreckenswort auf ... was es damit auf sich hat, konnte ich mit meinen Basics griechisch und Latein herausfinden. Im Internet habe ich nichts schlaues gefunden, also siehst du hier quasi eine Premiere. Auch wenns nicht in meni Blogschema passt, lies es trotzdem ;)
  • hippopoto = hippopotamus (Gattungsname), Flusspferd
  • monstro = lat. monstrum, Monster
  • sesqui = lat. eineinhalb
  • (p)ped = lat. pes, pedis, Fuss. Das andere "p" ist nur zur "künstlichen" Verlängerung des Wortes.
  • -alio (Suffix) = lat. -alis, Veradjektivisierung
  • phobie = φόβος (also phobos), griechisch, Angst

Eigentlich bedeutet es die Angst von Flusspferden, sowie Monstra. Das ganze ist von den "Erfindern" des Wortes eher Ironisch gemeint, als irgendwie wissenschaftlich. Das Wort sollte einfach möglichst lange werden.

Sesquipedaliophobie wäre ein "angemessenes" Synonym. Sesquipedalie/sesquipedalisch bedeutet (auch im Deutschen) das Anwenden von langen Wörtern respektive schlicht "ein langes Wort".

Samstag, 21. Februar 2009

Ernüchternde Exkursion hinter die Mattscheibe

„Nicht bangen, Mann!“ (Anspielung auf einen gewissen „Thomas Mann *zwinker*), denk ich. Dämliche Züge. Elf Uhr abends, tags vor unserer Besichtigung der Schweizer Fernsehen-Studios (SF). Als absoluter geographisch-anti-orientier-fähiger Superanfänger, kontaktiere ich unseren ehrenwerten Alpha, der, betreffend SBB und der sogenannten Infrastruktur, sowieso immer an erster Stelle meiner Liste mit Notfallnummern für bizarre, für mich der Stochastik (ich hasse Word-Auto-Korrektur) anvertrauten Fällen steht, auf der neben besagtem, auch Lewis für ornithologische, oder aber Salvador für panis-ähnliche (so der ab heute von mir erkorene brottechnische Terminus tecnicus) Probleme vorhanden sind. (Und jetzt, lies den Satz erneut, damit du ihn auch verstehst ;)). Er meint, halb 1, auf Gleis 2, im schönen Lenzburg. Na gut, wenn er das sagt …


Nächster Tag. Entgegen aller meiner Erwartungen und Erfahrungen, die ich bei Reisen Richtung Zuricum schon gesammelt habe, treffe ich Alpha wie besprochen am Bahnhof … dafür Fehl jemand anders. Wo bitte schön ist Michael A. Jackson? Nicht in Aarau, wie uns jemand unserer Klasse mitteilt, auch nicht bei uns, die wir auf den Rest warten, klein-Akira und Alpha. Tja … Michael wieder *rolleyes*.

Als man dann schliesslich im Zug hockt, da rufen wir ihm an. Das Beste, was Michael A. Jackson einfällt ist „Ahja? Heute?“ … Lachen, knaus’scher Applaus, Scherzen. Unsere Klasse ist toll. Während der ganzen Reise lotsen wir ihn von irgendwo nach Zürich, damit er möglichst wenig verpasst beziehungsweise verpassen wird. Nach etwa einer Stunde trifft man dann im Empfang des Betriebes ein. Eine werte Frau (hier unter dem Allonym (cooles Wort. Erstens kennt es Word nicht. Zweitens tönts recht komisch. Aber ich erspar euch jetzt für einmal das Nachschlagen: Es heisst dasselbe wie „Pseudonym“. _Allo_ kommt vom griechischen „ein anderer“) Madam Heg (heg, griechisch, heisst soviel wie führen oder vorangehen. (Vielleicht kennt jemand den Ausdruck Hegemonie?) Ihr seht, ich hab’s heute nicht nur mit den Klammern, sondern heute hab ich noch ein persönliches Scharmützel mit der griechischen Sprache ;)) eilt uns gleich vorneweg, das „Schitli“ anzuziehen und mitzukommen. Auch später habe ich bemerkt, wie wunderbar faszinieren diese ominöse Dame immer im Stechschritt durch die Hallen marschierte und dabei einen Zahn drauf hat, etwa so, wie wenn ein gewisser Dozent uns etwas erklärt … Ya, es war interessant, frappant und exorbitant, eklatant und natürlich hochbrisant, sowie sehr rasant. (Das war jetzt eine geschickte Anlehnung an einen Dä-Song. Ein, ich nenns mal „Hexakolon“. Interessant: Mme Heg hat wirklich viel über das Schweizer Fernsehen gewusst. Dass die Böden der Studios alle paar Sendungen neu gestrichen werden, dass die Stromkosten pro Monat ca. 1.5 Mio. CHF ausmachen oder dass Deal or No Deal gleich 3mal am Tag gedreht wird war wirklich interessant. Frappant war es, weil alles eigentlich ziemlich anders war, als wir es uns vorgestellt hatten. (Ok, vielleicht war es ja nur bei mir so), aber die Aufnahmeräume waren zum Beispiel viel, um nicht zu sagen gigantisch viel, kleiner als erwartet. Wie dem auch sei, es hatte exorbitante Sääle (wisst ihr, was doof ist? Der Plural von Saal hat nur 1 ä. Danke an unsere Sprachkonventionen …), sowie Appläuse (nein, natürlich nicht „-läuse, sondern „-lause“) und einen geschniegelten Roman Kilchsberger. - Ich lass es jetzt mal, zu den letzten 3 Begriffen etwas zu sagen, weil sie eigentlich selbsterklärend sind … es ging mir mehr ums Hexakolon ;))

Was von den Studios (Danke! Danke liebe Sprach-Entwickler, dass ihr mir einen so beschränkten Wortschatz der deutschen Sprache geliefert habt, dass ich schon zum dritten Mal, ZUM DRITTEN MAL, das Wort Studio benutzen musste!) wirklich noch cool war, war die Besichtigung der Arena (Für die, die nicht wissen, was das ist: http://www.sf.tv/sf1/arena/index.php). Meiro-Man und ich haben uns da, ins geheim, als die anderen schon disloziert (also, ich könnte auch im Editor schreiben, der versteht meine Wörter auch nicht … *rolleyes*) waren, eine heisse Debatte über das Thema „Nichts und wieder nichts! Wieder zugeschlagen?“ geliefert und sind einander schon vom Anfang der Sendung in die Haare gekommen, wie es ja so üblich ist, in der Arena. Hier ein Dankeschön an Herrn Knüssel/Knausli/K/Knacki (also den Namen hat er mir ja selber vorgeschlagen ;D), der uns in der Rhetorik ja so stark geschult hat.


Und so weiter und so fort, wir gehen zum Schluss des Tages noch Deal or No Deal (http://www.sf.tv/sf1/dealornodeal/index.php) live zuschauen. Ich persönlich mag die Sendung nicht besonders, aber live ist es bestimmt was anderes. Wir füllen also die Halle, die „Infocom“ jedenfalls die hintersten zwei Reihen. WarmUpMan begrüsst uns und echauffiert uns in physikalischem Sinne mit seinem Frechen Humor und einigermassen guten Rednertalent. Etliche Minuten später kommen die überaus sagenumwobenen Money-Girls hereinmarschiert unter einem Applaus, der unserer würdig war. (Als „professionelle Klasse für innen- und aussenhandflächen Applaus, Akklamationen, sowie jegliche Art Standing Ovations“ (na, wie hab ich das formuliert? :D) war das natürlich eine Sendung, wie massgeschneidert für uns.) Auch Roman Kilchsberger war zum Anfassen nah und brachte wie üblich seine Witzchen und unterhielt das Publikum mässig bis gut, wobei ich sagen muss, dass er in den Pausen zwischen den Takes wirklich zum Multientertainer wurde und ziemlich abging. Die diesmalige Kandidatin hatte äusserstes Pech. Verfolgt von einem mir nur allzu gut gekannten Murphy-Kalkül hatte sie keine Chance und holte schlussement noch ungefähr 2 Kilo Franken nach Hause. Nebenbei noch zu Erwähnen wäre Folgendes: Üblich bei der Sendung ist es, dass man, bei einer Deal-Entscheidung aus dem Publikum reinrufen darf, um dem Absolventen eine Hilfe zu bieten. (gut Hilfe ist falsch, eher Influenz, haha!) Wir, oder jedenfalls einige von uns, haben das dann schamlos ausgenutzt und … bla … tut nichts zur Sache, ich komme auf den Punkt: Unser lieber Herr Salvador konnte es dann nicht lassen, eine unerkannte Gratisschleichwerbung unterzubringen, in dem er zweimal (!!!) anstatt „Deal“ oder „No Deal“ eines unserer obersten Güter Namen reinwarf: „Brot!“, schallte es an mein Ohr …


Ende in Ende haben wir dann unseren Zug verpasst, was aber auch nicht weiter schlimm war. Wir übten unsere Indulgenz an Roman, da er ja gerne ein wenig länger rhabarbert. Ya, wir sind dann langsam aber sicher zurück aufgebrochen und eingestiegen. Die Rückreise war äusserst amüsant. Darauf will ich aber nicht weiter eingehen, da es unrekonstruierabel (kA der Existenz dieses Wortes. Es gibt zu wenige Wörter …) ist und ich das Andenken daran nicht verfälschen will.


~~~~~~~~~~~

Zum Schluss noch, liebe Infcömlerinnen, liebe Infcömler, ich muss sagen, ihr seid wirklich obergenial und etwas vom coolsten, das mir passiert ist. Ich mag jeden von euch, weil wir, jeder als Individuum, zu einem einzigartigen Komplex zusammenpasst. Nous sommes Infocom, plein de Energie! ~